Skandinavien hatte er früh kennengelernt, war 1953 mit Gisela Andersch durch Lappland, 1956 durch Schweden und 1961 durch Norwegen mit dem Rucksack gewandert, berauscht von der Fremde und der Einsamkeit, so dass er sich im Buch Wanderungen im Norden in Henry David Thoreaus Satz spiegelte: `In solchen Zeiten der Einsamkeit und des Fremdseins gedeih' ich wie das Maiskorn in der Nacht.‘“ (Christian Linder) Das Reisebuch Wanderungen im Norden, das 1963 erschien, lebt stark von den farbigen und zum Teil abstrakten Natur-Fotografien von Gisela Andersch, die zwischen die einzelnen Erzähltexte eingestreut wurden. Überhaupt hatte die Malerin das Medium der Fotografie mit ihrer neuen Rolleiflex (Mittelformat) neu für sich entdeckt, nachdem es vorher stets Alfred Andersch gewesen war, der mit seiner Leica-Kleinbildkamera - u.a. 1954 auf den Liparischen Inseln - fotografiert hatte.
Umschlag der Erstausgabe von 1969 |
Seine eigenwilligen, naturwissenschaftlich immer exakten Schilderungen geleiten uns an die Grenze des Packeises. Er berichtet nicht nur Selbsterlebtes, er versucht auch den Geist der Polarforschung in Gestalten wie Nansen und Amundsen neu zu deuten, indem er ihre Erlebnisse, ihre Begegnungen mit diesem unberührten Teil der Welt schildert. Die Farbtafeln von Gisela Andersch setzen die mit Worten eingefangene Atmosphäre Spitzbergens in Bilder um, bestätigen den Bericht. Vor sogenannten Motiven klappte sie die Kamera «entmutigt und entschlossen zu, weil sie keine Ansichtskarten fotografieren wollte.» (Aus dem Begleittext zur Ausstellung)
Die beiden Bücher "Wanderungen im Norden" und "Hohe Breitengrade" sind vergriffen. Sie lassen sich jedoch bei www.zvab.com antiquarisch beschaffen. Oder in Bibliotheken ausleihen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 2. März 2014 zu sehen.
Eine zeitgenössische Rezension des Buchs "Hohe Breitengrade" ist unter http://www.zeit.de/1969/48/zu-einem-misserfolg nachzulesen.
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