Künstler, Alpinisten und Wissenschafter des Binnenlandes Schweiz leisteten seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zahllose Beiträge zur Polarforschung. Hier wird ein kaum bekanntes Kapitel aus der Wissenschafts- und Kulturgeschichte aufgeschlagen.
Freitag, 8. November 2019
Guido Baselgia. Als ob die Welt zu vermessen wäre (Fotostiftung Schweiz, Winterthur, bis 16. Februar 2020)
Der Fotograf als Forschungsreisender: In den vergangenen zwanzig Jahren bewegte sich Guido Baselgia mit seiner Kamera in geologischen Randzonen, tastete die karge Erdoberfläche ab und beobachtete Lichtphänomene in den Alpen, den Anden und im Norden Norwegens. Seine Studien übersetzte er in die Bildsprache einer langsamen, analogen Fotografie. So entstanden schwarzweisse Tableaus an der Grenze zur Abstraktion, ausgeführt als grossformatige Silbergelatineabzüge oder Heliogravüren, die sich durch ihre Detailliertheit und materielle Beschaffenheit auszeichnen. Die Ausstellung knüpft an die bekannten Werkzyklen – «Hochland», «Weltraum», «Silberschicht« und «Light Fall» – an und stellt erstmals Baselgias neuestes Projekt vor. Dieses führt ihn nach Ecuador und Peru, ins Amazonasbecken. Auf seinen Expeditionen setzt sich der Fotograf mit der Darstellbarkeit des tropischen Regenwaldes auseinander. Die flirrende Dichte und Vielfalt der Vegetation verwandelt er in Kompositionen grösster Ruhe und Konzentration. Porträts der indigenen Bewohner und Stillleben aus dem Umfeld der Siedlungen werden zu Reflexionen über die fotografische Repräsentation dieser bedrohten Lebenswelt. Wie ein Memento Mori würdigt Baselgias Arbeit diesen Landschaftsraum, dessen wirtschaftliche Ausbeutung sich längst auf das globale Klima auswirkt. Fotostiftung Schweiz
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen